Kautschukplantagen in Liberia und die Verantwortung von Schweizer Unternehmen
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Globale Geschäfte - globale Verantwortung
Zwangsumsiedlungen, unmenschliche Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit: Immer wieder verletzen globale Konzerne die Menschenrechte und schädigen die Umwelt. Um dies zu verhindern, muss auf die wirtschaftliche Globalisierung auch eine Globalisierung der Verantwortung folgen.

Hintergrund
Menschenrechte gelten auch für Konzerne
Seit 2011 besteht ein internationaler Konsens, dass die Menschenrechte nicht alleine in der Verantwortung der Staaten liegen, sondern dass auch globale Unternehmen, ihre Töchter und Zulieferer die Menschenrechte achten und einhalten müssen.
Zahlen und Fakten
Konzerne oft mächtiger als Staaten
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Mächtiger als viele Staaten
Bereits 2006 waren 45 der 100 grössten Volkswirtschaften weltweit Konzerne - und nicht mehr Staaten. - 3
Konzernmagnet Schweiz
Die Steuervorzüge und das Aktienrecht machen den Standort Schweiz attraktiv für immer mehr Zuzüger aus dem Ausland. Zwischen 2003 und 2009 haben 269 ausländische Firmen ihren regionalen oder globalen Hauptsitz in die Schweiz verlagert. - 4
Klumpenrisiko Rohstoffbranche
Zwischen 1998 und 2010 ist der Rohstoffhandel in der Schweiz geradezu explodiert und hat seine Nettoeinnahmen um den Faktor 15 gesteigert. Sieben der zwölf umsatzstärksten Schweizer Konzerne sind mittlerweile im Rohstoffbereich tätig. - 5
Menschenrechtspolitik - für viele Konzerne ein Fremdwort
60 Prozent der grössten 200 Schweizer Konzerne haben weder eine Menschenrechtspolitik noch einen Verhaltenscodex für Menschenrechtsfragen.

Das fordert Brot für alle
Verantwortung übernehmen
Brot für alle setzt sich dafür ein, dass Konzerne ihre Verantwortung für Menschen und Umwelt in allen Ländern wahrnehmen, in denen sie tätig sind. Grundlage dafür ist eine verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung.
- Globale Geschäfte – globale Verantwortung: Konzerne müssen Menschenrechte und Umweltschutzbestimmungen in allen Ländern einhalten, in denen sie tätig sind. Und sie müssen dasselbe auch von ihren Zulieferern oder anderen Geschäftspartnern fordern.
- Eine verbindliche Sorgfaltsprüfung: Auch die Schweiz hat die Uno-Leitprinzipien 2011 unterzeichnet. Deshalb ist sie gefordert, ihre Verantwortung wahrzunehmen und eine verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung für Konzerne einzuführen. Denn nur Konzerne, die ihren Einfluss auf Menschen und Umwelt kennen, können Schlimmes verhindern.
- Betroffene müssen zu ihrem Recht kommen: Gemeinschaften, deren fundamentale Rechte durch die Tätigkeiten globaler Konzerne verletzt wurden, müssen eine Möglichkeit haben, Klage zu erheben.

Das tut Brot für alle
Im Norden
- Brot für alle setzt sich als Teil einer breiten zivilgesellschaftlichen Koalition für eine gesetzlich verankerte Sorgfaltsprüfung für Schweizer Konzerne ein.
- Mit Berichten über Menschenrechtsverletzungen durch Schweizer Konzerne und mit Kampagnen, z.B. zu Missständen in der Rohstoffbranche oder in der IT-Industrie, zeigt Brot für alle Öffentlichkeit, Parlament und Bundesrat die Notwendigkeit auf, Menschenrechte auch für Konzerne verbindlich zu machen. Dass nur die wenigsten ihre Verantwortung freiwillig wahrnehmen, zeigt eine Studie von Brot für alle zur Menschenrechtspolitik der 200 grössten Schweizer Konzerne. Lesen Sie die Studie

Im Süden
- Brot für alle bringt Menschenrechtsverletzungen durch Schweizer Konzerne ans Licht
- Brot für alle unterstützt Partnerorganisationen, die sich im Süden für die Menschenrechte einsetzen und diese gegenüber Konzernen und Regierungen verteidigen.
- Brot für alle unterstützt verschiedene Multistakeholder-Initiativen, die sich für die faire Produktion von Textilien, IT-Produkten, Teppichen oder Lebensmitteln einsetzen und aufzeigen, wie eine fortschrittliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht aussehen kann.
Das können Sie tun
Schauen Sie genauer hin
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Unterstützen Sie die Konzernverantwortungsinitiative
Unterstützen Sie die Konzernverantwortungsinitiative: Im Oktober 2016 wurde diese mit 120‘000 Unterschriften eingereicht. Jetzt läuft der politische Prozess in Bundesverwaltung, National- und Ständerat. Nehmen Sie an der Diskussion über die Verantwortung der Konzerne teil. Und kommt die Volksabstimmung, sagen Sie an der Urne „Ja“ zu diesem wichtigen Anliegen. - 2
Bevorzugen Sie saubere Unternehmen
Ziehen Sie bei Ihren Einkäufen Unternehmen vor, die Menschenrechte achten und die Umwelt schützen. Erkundigen Sie sich im Internet über Marken, Labels oder fragen Sie das Verkaufspersonal in Ihrem Fachgeschäft. Hinweise finden Sie auch auf unserer Website unter Fairer Konsum. - 3
Unterstützen Sie die Betroffenen
Brot für alle arbeitet im Süden mit verschiedenen Partnerorganisationen zusammen, die Missbräuche durch Konzerne aufdecken und sich mit den Betroffenen für deren Recht einsetzen. Unterstützen Sie diese Arbeit mit einer Spende.
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