Die Schweiz ist mit dem Pariser Klimaübereinkommen internationale Verpflichtungen ein¬gegangen; solche gibt es auch im Bereich Entwicklungszusammenarbeit. Alliance Sud legt in einem Positionspapier die Zusammenhänge dar und plädiert dafür, dass die Schweiz ihrer finanziellen Verantwortung nachkommt.
In ihrem Positionspapier zeigt Alliance Sud auf, dass der faire Beitrag der Schweiz 1 Milliarde US-Dollar pro Jahr beträgt. Das Positionspapier präsentiert Lösungen, wie diese Gelder verursachergerecht mobilisiert werden können und fordert Bundesrat und Parlament auf, dringend die dafür nötigen Schritte einzuleiten. Zuletzt hatte der Vorsteher des Aussendepartements EDA, Bundesrat Ignazio Cassis, in seinem Entwurf zur internationalen Zusammenarbeit 2021-2024 vorgeschlagen, die – notabene zu gering angesetzten – Beiträge an die Internationale Klimafinanzierung zur Hauptsache aus dem Budget der Entwicklungszusammenarbeit zu finanzieren. Jürg Staudenmann dazu: «Es ist zynisch, wenn die Schweiz den Entwicklungsländern denselben Franken zwei Mal verkaufen will, einmal als öffentliche Entwicklungshilfe und ein zweites Mal als Klimafinanzierung.» Denn selbst klimasensitive Entwicklungsprojekte sind per se noch keine Klimaprojekte. Und umgekehrt sind Mitigations- oder Adaptationsprojekte nicht automatisch armutsreduzierend.
Alliance Sud fordert deshalb, dass die internationale Klimafinanzierung aus zusätzlichen, verursachergerecht erhobenen Mitteln finanziert wird. Konkret soll eine Flugticketabgabe oder die Erweiterung der CO₂-Abgabe auf Treibstoffe Einnahmen generieren, die auch für die internationale Klimafinanzierung verwendet werden können.